Trends der Populationsentwicklung häufiger Vögel in Bulgarien: Wie wichtig sind die biologischen Merkmale?

Stipendiatin/Stipendiat: Aleksandar Zarkov

Die Populationensbestände der häufigen Brutvögel in Europa gingen in den letzten Jahrzehnten deutlich zurück, was eine ernste Gefahr für die Biovielfalt darstellt. Dieser Prozess wird vor allem durch den Klimawandel, den Lebensraumwechsel und den Lebensraumverlust verursacht. Die bulgarische Gesellschaft für Vogelschutz koordiniert ein nationales Programm, das die Veränderungen der Brutpopulationen weit verbreiteter Vogelarten in Bulgarien überwacht. Umweltmanagementmaßnahmen basieren auf den Ergebnissen dieser Überwachung. Von diesen Maßnahmen profitiert nicht nur die Vogelwelt, sondern die ganze Fauna und damit auch der Mensch. Die Berichte, die auf Daten von bulgarischen und ähnlichen Forschungen in der Europäischen Union basieren, werden auf internationaler Ebene zur Grundlage bei der Entscheidungsfindung über Maßnahmen zum Schutz von Vogelpopulationen. Daher müssen die Informationen aus der Überwachung häufiger Vogelarten die tatsächlichen Veränderungen in der Vogelpopulationen widerspiegeln. Für das bulgarische Überwachungprogramm ist es äußerst wichtig, herauszufinden, welche sind die Hauptgründe für den Vogelvielfaltverlust in Bulgarien und zu beurteilen, wie sie die Vogelpopulationen beeinflussen. Ziel meines Projektes ist es, diesen Prozess zu unterstützen. In dieser Studie verwenden wir Daten von dem nationalen Program für Monitoring der häufigen Vogelarten Bulgariens für den Zeitraum 2005 - 2015, um die Vogelpopulationstrends zu berechnen und beurteilen zu können, wie sie von verschiedenen biologischen Merkmalen betroffen sind. Durch Ordinationsmethoden und lineare Regressionsmodelle untersuchen wir die Verbindung zwischen Vogelpopulationstrends und Körpermasse, Vogeldiät, Migrationsstrategie und Lebensraumpräferenzen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass in Bulgarien die Trends nicht von Migrationsstrategie und Vogeldiät betroffen sind. Wir berichten auch, dass die Populationsrückgänge in den landwirtschaftlichen und städtischen Lebensräumen in Bulgarien am deutlichsten sind, was darauf hindeutet, dass diese Lebensräume im Fokus von verstärkten Forschungs- und Erhaltungsmassnahmen stehen sollten.

Förderzeitraum:
20.08.2016 - 19.07.2017

Institut:
Philipps Universität Marburg Fachbereich Biologie AG Allgemeine Ökologie und Tierökologie

Betreuer:
Prof. Dr. Roland Brandl

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